Nach dem ich mich doch einige Jahre gegen ein solches Rennen gewehrt habe, ist es einfach passiert! Zur Challenge Almere-Amsterdam feierte ich nun mein Debüt auf der Langdistanz.
Natürlich muss ich offen gestehen, dass mein Herz immer noch an der Kurzdistanz hängt und ich lieber schnelle, taktische Rennen bestreiten würde. Doch um ehrlich zu sein, fehlt mir zur Zeit dafür nicht nur das nötige Kleingeld, sondern auch die Form. Damit will ich nicht den Anspruch an eine Langdistanz in Frage stellen. Ich musste am Samstag das erste Mal wirklich erfahren was es heißt, nur das Ziel erreichen zu wollen. An der Stelle meinen größten Respekt an alle, die es gemacht haben oder schaffen – und ich werde niemand dazu raten es zu tun 😉
Das Rennen begann bei bestem Wetter bei Sonnenaufgang. Zum Schwimmen im Neopren fand ich es persönlich zu warm, aber es waren ideale Bedingungen im See direkt am Zentrum von Almere. Das Schwimmen war für mich an dem Tag eher eine Randnotiz, beim Betrachten der Gesamtzeit war es die Erwärmung. Ich hab das ein oder andere Mal versucht Akzente zu setzen, um mich von der Gruppe zu lösen, doch das gelang mir einfach nicht.
Aber gut, so hatte ich gleich einen Mitstreiter und ein Anhängsel auf dem Rad.
Mit Marek Jaskolka hatte ich einen alten Haudegen, der fair und solide das gleiche Ziel verfolgte, Youri Severin dagegen ist wohl keinen Meter von der Radstrecke im Windgefahren – komisch bei einem No-Drafting Rennen. Jan Raphael hatte einen überragenden Tag erwischt und war keine Option laut meinem Rennplan um da mitzufahren. Der Radkurs war ein zweimal zu durchfahrender Rundkurs, und damit zum Glück mit wechselndem Wind, aber dennoch mit einer Menge Schlaglöchern im ersten Teil. Das Rad hatte ich mehrfach gecheckt und alle Schrauben überprüft, jedoch erlitt ich einen Defekt – der von einem Konkurrenten nur mit „das tut mir jetzt aber wirklich Leid“ quittiert wurde. An einem der zahlreichen Speedbumps sind die Schrauben meines Aufliegers gebrochen und ich hatte keine Armauflage mehr für den linken Arm – gar nicht mal so bequem 😉
Weiter ging es nun in der größeren Gruppe. Immer am Ende hab ich sie beobachtet und war mehr als irritiert über das nicht einhalten der Drafting-Regel, aber die Kampfrichter haben auch nicht gezuckt – seltsam! Langsam dezimierte sich die Gruppe, bis ich an der letzten Verpflegung das Wasser nur durch einen Stop holen konnte, und so war es um mich geschehen. Die letzten Kilometer also leicht angefressen allein in Richtung Stadtzentrum von Almere unterwegs gewesen. An der Stelle möchte ich mich bei der Unterstützung durch meine Partner bedanken, die mir mit tollem Material zur Seite stehen. (SWISSSIDE, Biehler Sportsweare, vigmos.de, Optic by Morrison, Active Compression, Newton Running, Runnerspoint Dresden Altmarkt Galerie & der Triathlonverein Dresden )
Der zweite Wechsel war dann schon gar nicht mal so schnell, aber ich kam dann doch solide ins Laufen und war nach 15km echt zufrieden mit dem Tag! Doch aus irgendeinem Grund war nach der Halbmarathon Distanz Schluss, das Ziel verlor ich komplett aus dem Auge und bei Kilometer 22 stand ich am Rand und wusste nicht mehr wie ich einen Schritt vor den anderen setzen sollte. Angestachelt von anderen Läufern versuchte ich immer wieder ein paar Meter mit mäßig Erfolg vorwärts zu kommen. Ich weiß nicht warum, aber nach dem das 5 Kilometer so ging, habe ich mit langsamen kontinuierlichem Laufen wieder den Schritt gefunden. Motiviert von der Rennzeit, und einem möglichen sub 9 Stunden Ergebnis wurde ich immer schneller und konnte auf den letzten 14 Kilometern doch noch die anvisierte 4:15er Pace laufen. 8 Stunden und 56 Minuten war irgendwie nicht mein Ziel, aber am Ende des Rennens war es ein zufriedenstellendes Ergebnis. Irgendwie zufrieden und völlig fertig war ich im Ziel – Auf ein Neues? Schau’n wir mal 😉
Eigentlich wollte ich euch ein lustiges Video präsentieren, wie ich mich die Treppe hinunter quäle, aber zum Glück war die Energie im Rennen alle, bevor ich mir so richtig einschenken konnte und meine Treppenperformance ist deutlich besser als erwartet.
In diesem Sinne, Sportfrei
Hi Christian,
bin zum Zusachauen in Paguera.
Falls du Unterstützung zusätzliche Unterstützung an der Strecke brauchst, sag bescheid.
Viel Erfolg!
Hey Antje,
danke für dein Angebot!
leider muss ich Paguera auslassen. Meine Zehen brauchen doch noch ein paar Tage Pause 😉
Ich wünsch dir aber viel Spaß und gute Erholung auf Mallorca!
Viele Grüße