Hm, nun ist es passiert. Ein Titel, den ich nicht so recht einschätzen kann und eine Qualifikation für ein Rennen, an dem ich nicht Teilnehmen werde, weil mein Körper es zurzeit nicht in der Lage dazu ist.
Und ganz neben bei wollte ich euch mal erzählen, warum es sportlich in den letzten Monaten recht ruhig bei mir geworden ist.
Beginnen wir mal von vorn.
Im Herbst 2017 musste ich mich entscheiden, ob ich weiter wirtschaftlich auf Messer Schneide und das mit immer mehr Problemen im Training leben möchte, oder doch mal Erwachsen werden und den gesellschaftlichen Zwängen das Geld verdienen folge.
Ich entschied mich für meine Gesundheit und auch ein wenig für die Unabhängigkeit. Leider ist ein Heilungsprozess und der Weg zur Erkenntnis nicht immer der kürzeste. Somit ist meine Leistungsfähigkeit und die Gesundheit nach wie vor nicht ausreichend hergestellt, um an ein sportliches und vor allem zielgerichtetes Training zu denken. Da macht es mir doch umso mehr Spaß über das Training meiner Sportler nach zu denken, am Leipziger Schwimmstützpunkt mit den Topathleten zusammen zu arbeiten und im Projekt ‚Gemeinsam an die Skispitze‘ am IAT Leipzig das Sportsystem voranzubringen. Also kann man sagen, dass ich in der Summe einen guten Ausgleich zu den 30 Stunden Training gefunden habe, die ich in normalen Trainingswochen in den letzten Jahren pro Woche absolvierte.
Bisher war ich im Sommer 2018 vor allem als Zuschauer oder als Supporter für meine Athleten bei den regionalen Veranstaltungen präsent. Bei der O-See Challenge musste ich mal eine Ausnahme machen, da es einfach juckt und ich eine so tolle Veranstaltung und Region unterstützen möchte. Und ganz nebenbei muss ich natürlich auch einfach die Zeit vor Ort mit Freunden genießen.

 


Warum kann ich dann bei der Xterra Europameisterschaft in der AK das Podium erreichen, ohne dafür zu trainieren?

 

Weil ich eigentlich nicht in ein Altersklassen-Rennen gehöre! Ich habe jetzt über 10 Jahre Hochleistungssport hinter mir und kann auch ohne große Trainingsumfänge noch auf ein überdurchschnittliches Leistungsniveau zurückgreifen. Weshalb ich eigentlich auch nicht gegen Sportler in den Ring steigen möchte, die diese Möglichkeit bisher nicht hatten. So hab ich mir schon vor ein paar Jahren gesagt, dass ich es nicht möchte, als Alterklassensportler aktiv zu sein.
Für mich galt es am Wochenende in einer zauberhaften Region zu sein, mit tollen Menschen die mich unterstützen Zeit zu verbringen und bei einer perfekten Veranstaltung dabei zu sein und spaß zu haben. Das ist mir in Gänze gelungen und ich konnte trotz meiner gesundheitlichen Probleme schmerzfrei einen Triathlon in anspruchsvollen Gelände genießen! Das in diesem Jahr eine Meisterschaft bei diesem Rennen ausgetragen wurde, spielte für mich bei der Meldung keine Rolle und ich habe sicher nicht damit gerechnet noch auf das Podium zu steigen.
Das was ich zur Zeit nicht kann, sind die Entbehrungen und vor allem das Training eines Profis umzusetzen, Weill mein Körper die Belastungen das Training nicht verträgt, aber ich bewege mich dennoch täglich in der Natur, um Fit zu bleiben.

 


Allen Sportlern, die bei mir in den letzten Jahren trainiert haben wissen, das Training und vor allem die Entwicklung von Leistung ein langer Prozess ist. Und das werde ich auch nicht müde zu predigen. Ich möchte euch also nicht ermutigen einfach so mal ein Xterra Rennen zu bestreiten. Vielleicht möchte ich euch aber ermutigen Rennen einfach aus Spaß zu bestreiten und einen tollen Sport in der Natur zu erleben.
Dazu ist eine zielgerichtete Vorbereitung auf die Veranstaltung zwingend notwendig, um dabei Gesund und mit viel Freude ins Ziel zu kommen –  Auf diesem Weg betreue ich euch gern!
Für den Zweitplatzierten tut es mir erst mal leid, dass ich da jemand den Startplatz für Maui (der Xterra  World Championships) genommen habe. Ich werde aber versuchen diesen wieder ins System zubringen.
Für mich gilt es in den nächsten Wochen meinen Meniskus zu therapieren und mein Schlüsselbein zu stärken, statt ans andere Ende der Welt zu fliegen, um einen tollen Sport zu erleben.
In diesem Sinne,
Sport frei
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