Nach dem ich nun viele Jahre um den Sieg beim Leipziger Triathlon gekämpft habe und dort die zahlreiche Zuschauer genossen habe, war es Zeit für einen neuen Schritt. Das lag weniger an mir als an der Überschneidung des Klassikers und der neuen Veranstaltung in der Dresdner Innenstadt! Als Dresdner muss man nicht lange überlegen und somit entschied ich mich schon im Winter für das Rennen in Dresden!

Wir wurden nicht enttäuscht!
Trotz der anhalten Kritik, gerade aus der Leipziger „Local“ Ecke, war es eine gelungene Erstauflage mit genügend fließend Wasser in der Elbe und vor allem mit einer Menge Zuschauern an der gesamten Strecke! Und wenn man es etwas ruhiger angeht hat man ein einmaliges barockes Ensemble, was sicher einmalig ist!

Leider hat der Wind am Vortag das Wasser etwas abgekühlt und wir musst am Blauen Wunder in Dresden mit Neoprenanzug in die Fluten der Elbe springen. Für die Elbschwimmer nix besonderes, für mich das erste mal Schwimmen in der Elbe. Schon am Start wurden die schlimmsten Befürchtungen nicht bewahrheitet, in der Flussmitte war nix mit stehen. Und das bei einem Pegel von 55cm, also alles halb so wild.
Als der Startschuss fiel, bin ich locker gegen die Strömung geschwommen und musste erst mal 10 Meter zu Alex Schilling schließen. Nach einem kurzem taktischen Spielchen trennten wir uns und verfolgten zwei verschieden Strategien. Alex versuchte den direkten Weg, ich den in der Fahrrinne mit mehr Strömung. Leider reichte die Strömung nicht um entschieden schneller zu sein, also entschloss ich mich wieder auf die Innenseite der fast 3 Km langen Biegung zu schwimmen. Dort traf ich wieder auf Alex und dachte schon, dass ich meine Schwimmstärke verspielt habe, doch auf dem letzten Teilstück von der Waldschlösschen Brücke konnte ich noch 45 Sekunden rausschwimmen.
Über Steine und Kopfsteinpflaster ging es mit dem Rad in der Hand zur Radstrecke – kleine Opfer muss man bringen, wenn man da Sport machen will, wo die Zuschauer sind.

Nun galt es gut mit dem Wind bzw. gegen den Wind die Radstrecke am Käthe-Kollwitz-Ufer, vorbei an den Villen und Schlössern, zu absolvieren. Alex hatte etwas Gesellschaft von der Staffel des TV Dresden bekommen, ich hatte dagegen nur kurzen Blickkontakt an den Wendepunkten als Orientierung. Mit einem unterschied von fast 20km/h zwischen der Hin und Rückstrecke war die Radstrecke trotz geringer Höhenmetern ordentlich anspruchsvoll. Bis Kilometer 30 pegelte der Abstand zu Alex um 45 Sekunden, danach entschied ich mich für einen Angriff, um einen psychischen Vorteil zu erlangen. Das gelang mir auch, so dass beim Wechsel immerhin 1:10min als Vorsprung auf der Uhr standen.
Das war nun gegen Alex, der als sehr guter Läufer gilt immer noch nicht sonderlich beruhigend! Aber irgend wie gelang es mir bis zur Hälfte den Vorsprung zu halten, das war ein gutes Zeichen! Allerdings kam dann doch noch der Mann mit dem Hammer, in der dritten von vier Runden schmolz der der Vorsprung auf 45 Sekunde. Die Tendenz sprach immer noch für mich, also blieb ich „locker“. Allerdings war wohl einfach der Tank leer, denn nach 10min länger Schwimmen, einer nicht zu kurzen Radstrecke und einer Laufstrecke von 12,5km war die Zeit reif für das Ziel.
Das erreichte ich dann doch recht kontrolliert mit 30 Sekunden Vorsprung auf Alex in einer Zeit von 2:08,46. Das klingt erst mal gar nicht so langsam, aber ist dann doch fast 20 Minuten langsamer als bei einer Normalen Olympischen Distanz und ohne Nahrungsaufnahme echt kritisch. Zum Glück war Alex am Ende ähnlich angeschossen und war nicht mehr in Angriffslaune, so dass ich den letzten Kilometer etwas mehr genießen konnte.
Mit Alex verbindet mich nun schon über 15 Jahre Sport, erst als Schwimmer, dann als Triathlet in der Nachwuchsgruppe des TV Dresden. Damals noch getrennt durch verschieden Altersklassen und nur im Training gegeneinander Laufend, konnten wir uns nun mal auf dem Triathlonspielplatz duellieren. Dort zeigten wir auch unsere Dominanz in Dresden recht deutlich, mit über 10 Minuten Vorsprung auf Platz drei lieferten wir uns ein spannendes Rennen.

Dank André Berthold und dem MDR gibts auch einen tollen Beitrag in der MDR Mediathek zum Rennen.

Kurze Beiträge gab es auch in der MoPo und LVZ, die DNN berichtet hier etwas ausführlicher genau so wie die SZ!

Es war toll und hat Lust auf mehr Triathlon in Dresden gemacht!