Nein, ich habe keine Langdistanz gemacht, aber mein erstes wirkliches Event unter der Ironman Flagge – dem Ironman 5150 in Zürich! Das ist ein olympischer Triathlon mit Windschattenverbot beim Radfahren.

Jetzt hat es mich gepackt?
Nein, auch das kann ich nicht bestätigen 🙂 Bei dem Rennen war weniges schöner, toller oder besser als bei den Rennen vor der Haustür! Ok, das Preisgeld ist ein anderes und die Sanitäranlagen waren top.

Vielleicht hat ein Gewitter kurz vor dem Rennen ein paar Zuschauer verschreckt, aber dann hätten ja trotzdem noch ein paar da sein müssen. Aber wo waren die Züricher bloß? Immerhin haben wir guten Sport geliefert und der Sieger Pieter Heemeryck(Belgien) hat ein richtig starkes Rennen gemacht. Zudem wird ein Local und Olympia Teilnehmer Ruedi Wild Zweiter!

Gerade beim Leipziger Triathlon wird immer über eine volle Radstrecke geschimpft, und über hohe Preise – Zürich kann das auch 😉

Ansonsten hatte ich aber ein sehr entspanntes Rennwochenende in Zürich, eine kurze Anreise von Freiburg, eine super Unterkunft in Zürich und gute Beine vor dem Start!
Nach dem unser Start wegen eines Gewitters 20 Minuten verschoben werden musste, ging es dann in den 25,6°C warmen Zürichsee. Super, denn das hieß „no wetsuit swim“! Taktisch konnte ich mich etwas abseits stellen, das klappt auch nur, wenn die Konkurrenz einen nicht kennt – und ab ging die Post. An der ersten Boje hatte ich schon das Loch gerissen, somit musste ich nur noch mit Seegras kämpfen. Dies gelang mir ganz gut, so dass ich am Schwimmausstieg knapp 40 Sekunden Vorsprung hatte. Auf dem Rad saß ich nun schon deutlich besser und hatte auch kein schlechtes Gefühl allein im Wind. Die erste Runde wollte ich kontrolliert angehen, denn es galt einen Anstieg von ca. 1,5km dreimal zu bewältigen auf der nassen und sonst recht windanfälligen Radstrecke am See. Das gelang mir auch, doch nach der Hälfte der Radstrecke kam der Express von hinten, angeführt von Joe Gambles (3. Platz im Ziel).

Ich bin ein paar Meter mit, doch am Ende des Anstieges konnte ich den Anschluss nicht mehr halten und verlor sie in der Abfahrt aus den Augen. Etwas deprimiert, nahm ich wieder an Fahrt auf und versuchte den Abstand gering zu halten. Doch ich kassierte noch fast zwei Minuten. 🙁
Dennoch ging es mit voller Konzentration in die total eingeweichten Newton Laufschuhe. Die ersten Meter waren wie auf Eiern. Das lag weniger am Schuh als am Wasser. Aber David Breuer, meinem Mitstreiter der inzwischen aufgeschlossen hatte, ging es genauso. So konnte ich gleich eine kleine Lücke reißen und hatte den Rest der Laufstrecke nur noch mich. Ok, ab und an noch ein leises Anfeuern von Davids Betreuerteam. Wirklich selten in einer solchen Stadt so wenig Zuschauer erlebt.

Im Ziel ein kurzes Handshake mit den Siegern und ab zur Regeneration, denn in ein paar Tagen steht das Heimspiel in Dresden an! Darauf freue ich mich jetzt umso mehr! Die Form und das Material passt und ein Fest wird es in Dresden sowieso 🙂

Sportfrei!