Jedes Mal, einfach jedes Mal tut es weh! Aber am Ende ist es genau das was wir Triathleten doch wollen 🙃
In den letzten zwei Wochen standen nun drei Rennen in völlig verschiedenen Formaten auf dem Plan. Der Sprint in der zweiten Bundesliga, der natürlich eher als schnelle intensive Einheit geplant war, machte den Auftakt. Nach einem soliden Schwimmen habe ich auf dem Rad alles gegeben, um die Gruppe mit einem Vorsprung in die zweite Wechselzone zu bringen. Von da an musste ich der Arbeit etwas Tribut zollen und konnte im Laufen doch nicht so viel ausrichten, wie ich mir vielleicht ausgerechnet hatte. Anschließend war ich mit einem 11. Platz zufrieden im Ziel.
Damit auch das letzte Rennen in Prag vernünftig werden würde, ging es nach dem Rennen in Verl noch einmal zielstrebig im Training weiter. Vielleicht am Ende etwas zu viel, denn beim Klassiker über die olympische Distanz, dem 34. Leipziger Triathlon, ging auf dem Rad gar nicht so viel. Noch als Führender auf das Rad gestiegen, überholte mich Per Bittner schon in der ersten Runde und gab mir eine Bürde von 4 Minuten bis zur zweiten Wechselzone. Da war der Sieg natürlich weg, aber auch der zweite Platz war in Gefahr, da inzwischen Martin Schulz aufgeschlossen hatte. Nachdem es das Wochenende zuvor im Laufschuh gar nicht so recht lief, konnte ich nun eine sehr gute Leistung über die 10km zeigen. So konnte ich solide den 2. Platz nachhause holen. Alles in allem zwei Rennen, die für mich sehr unterschiedlich abliefen. Und ich wusste, wenn alles zusammen passt, dann sollte ich doch beim dritten Rennen eine vernünftige Leistung bringen können.
Nach nun endlich eine regenerativen Woche, fiel der Startschuss sehr entspannt am Samstagmittag in der tschechischen Hauptstadt, direkt im Stadtzentrum. Es war das erste Rennen der Challenge Serie in Prag. Trotz dessen war das Starterfeld mit Andreas Dreitz und Patrick Dirksmeier, um nur zwei zu nennen, top besetzt.
Das Schwimmen in der 16° warmen Moldau lief ganz gut für mich, da ich mich dieses Mal auf andere starke Schwimmer verlassen konnte und etwas Kraft im Wasserschatten sparen konnte. Als Dritter stieg ich aus dem Wasser und nach einer ewig langen Wechselzone auch aufs Rad. Es ging bei sommerlichen Temperaturen relativ schnell zur Sache und der spätere Sieger (Pieter Heemeryck) setzt sich gleich zu Beginn ab. Ich versuchte die entstandene Lücke noch zu schließen, habe jedoch schnell gemerkt, dass das zu hart wird. Bei sommerlichen Temperaturen und zu Beginn einer brett-flachen Radstrecke formierte sich schnell eine kleine Gruppe von 5-6 Athleten. Das lief eigentlich ganz gut, bis auf das sich am Ende der ersten von zwei Runden immer mal wieder kleine Lücken auf taten und ich versuchte, diese zu schließen. Auf der zweiten Runde sind dann alle merklich ruhiger geworden und wir mussten der ersten Runde etwas Tribut zollen. Am Ende der Radstrecke merkte ich schon, wie mir die Wärme, im wahrsten Sinne des Wortes, zu Kopfe gestiegen ist. Es könnte natürlich auch einfach daran liegen, dass ich im Schnitt über 90 km die gleiche Leistung getreten habe wie in der Vorwoche über 40 km. Also, deutlich angeschlagen, stellte ich mein Rad ab und hoffte auf ein paar gute Beine für den abschließenden Halbmarathon. Vier Runden im Prager Zentrum waren zu absolvieren. Es lief auch ganz gut an und der sechste Platz war in Reichweite bzw. sogar in meinem Besitz. Das stimmte mich natürlich positiv und so forcierte ich weiter das Tempo. Blöderweise hatte mein Körper dann entweder keine Energie mehr oder es war einfach zu warm. So habe ich das Tempo gedrosselt, noch mehr Koffein in mich hineingeschüttet und gewartet bis das Tief vorüber war. Das war dann nach der Hälfte der Laufstrecke auch überstanden und ich fand wieder zu einem vernünftigen Tempo. Nachdem ich mich eigentlich schon am liebsten in den Schatten gelegt hätte und erst mal 2 Liter Cola trinken wollte, fühlt sich es doch wieder ganz gut an. Aber leider kam dann kurz vorm Ziel noch einmal der Hammer und die letzten 3 km waren wieder richtig hart!
Nach dem Auf und Ab, auch in der Vorbereitung auf das Rennen, bin ich dann doch zufrieden mit einem achten Platz. Alles in allem werde ich doch für dieses Jahr auf jeden Fall keine Mitteldistanz mehr bestreiten, da es der Trainingszustand einfach nicht zulässt, um vordere Plätze mitzulaufen. Da passen einfach der Anspruch und das Gefühl bzw. die auftretenden Schmerzen nicht mit dem Ertrag zusammen. Dennoch macht es immer wieder Spaß, sich zu quälen. Also werde ich in Zittau bei der Crosstriathlon DM wieder am Start stehen. 👍
Sport frei!
Hey,
danke für diesen tollen Bericht.
Und Glückwunsch zu dieser guten Platzierung 😉
lg
Sebastian