Nun fand bereits zum dritten Mal in Dresden der City-Triathlon statt. Für mich ist es immer wieder eine Besonderheit an der Startlinie zu stehen. Und das Ganze natürlich nicht nur, weil es in meiner Heimatstadt stattfindet und Dresden eine ganz besonders tolle Stadt ist 😉, sondern auch um zu beobachten, wie sich solch eine Veranstaltung entwickelt. Die beiden ersten Austragungen konnte ich bekanntlich für mich entscheiden.
Damit sollte nun der dritte Streich folgen!
Seit dem letzten Jahr lockt der Veranstalter mit einer Menge Preisgeld alle Topathleten aus der Region an die Elbe. Auch ich freue mich über die Möglichkeit in der Region ein hochklassiges und hoch dotiertes Rennen machen zu können. Damit steigt nicht nur der sportliche Reiz, sondern wir Athleten können davon auch irgendwo unseren Kühlschrank füllen. In diesem Jahr gab es nun das erste Mal ein wirklich top besetztes Feld – mit Per Bittner und Christian Kramer kamen erstmals auch zwei Hawaii-Starter. Hinzu kommen noch viele Bekannte aus der Region, unter anderem Alexander Schilling, Marcus Herbst und Marcus Woellner. Damit war eigentlich unsere Leipziger Trainingsgruppe komplett. Natürlich waren noch viele andere am Start, doch diese spielten dann im Rennen eine geringere Rolle.
Aber nun will ich mal zum Rennen kommen. Leider lernte der Veranstalter aus dem Schwimmstart der letzten beiden Jahre nicht, und so musste ich auf den ersten Metern vor allem die Lücke zu den Athleten schließen, die zu früh starteten. Nichtsdestotrotz war ich nach 500 m an der Spitze und kollidierte fast mit einer Boje. Wenn das dann noch nicht ausreichte stellte sich ein Boot der DLRG quer, mit dem ich dann wirklich kollidierte. Etwas irritiert und in meinen Augen viel zu warm gekleidet, entledigte ich mich dabei meiner Badekappe und erreichte als Erster das Ufer. An diesem Punkt lief eigentlich alles nach Plan, außer dass ich noch 5 männliche und eine weibliche Mitstreiterin hatte. Das hatte ich mir natürlich irgendwie anders erhofft aber im Wasserschatten bei Gegenwind gelang es mir leider nicht eine Lücke zu reißen. Nicht lang schnacken – Volldampf auf dem Rad.
Auf dem flachen Wendepunktkurs, der auch heute wieder sehr windig angelegt war, kristallisierte sich dann eine kleine vier Mann starke Gruppe heraus. Weil es später noch in Frage gestellt wurde, hier der Hinweis, dass wir durchaus alle fair gefahren sind, d.h. unsere Vorgabe einer 12 m Windschattenbox einhielten. Mit dabei waren Per Bittner, Marcus Woellner und Christian Kramer. Nach der Hälfte der Distanz konnte auch Marcus Herbst aufschließen. Das sorgte noch mal für eine kleine Tempo Verschärfung. Trotzdem war es inzwischen sehr eng auf dem Radkurs und wir überholten immer wieder kleinere oder größere Gruppen. Dabei wollte natürlich immer mal wieder ein Athlet bei uns mitfahren und drifteten daher in unsere Windschattenboxen. Wie der Zufall es so wollte überholten wir einige Athleten und direkt an einer Verkehrsinsel parkte wohlgemerkt ein Kampfrichter … Er Pfiff…. war das etwa eine Verwarnung? Ein stehender Kampfrichter am Streckenrand … nun ja, keine 20 Sekunden später hielt er mir eine blaue Karte vor die Nase… nun hat es mich also nach zehn Jahren das erste Mal erwischt. Ich würde jetzt von Willkür sprechen oder einer ungerechtfertigten Zeitstrafe, aber der Kampfrichter tut ja auch nur seinen Job. Im Ziel fragte er mich dann, ob denn die Zeitstrafe rennentscheidend war!? Natürlich nicht… wenn ich mit Weltklasseathleten um den Sieg kämpfe, dann laufe ich einfach mal so 2 Minuten raus.
Naja es tat sich dann noch kurz eine kleine Lücke auf, die ich versuchte zu nutzen, um vielleicht noch ein paar Mitstreiter los zu werden. Aber im Endeeffekt kamen wir zu fünft in der Wechselzone an. Ich wusste nun, dass ich unbedingt einen richtig guten Lauf brauchte, um überhaupt aufs Podium kommen zu können. An den Sieg hatte ich an dieser Stelle schon nicht mehr geglaubt. Leider fühlte sich nun auch noch mein Kopf etwas schwummrig an und ich konnte nicht voll auf Attacke laufen. Und wie das in solchen Situationen so ist, wenn der Druck zu groß wird fällt manchmal einfach nach und nach das Kartenhaus zusammen. Ich erreichte am Ende als Vierter die Ziellinie und konnte mich nur mühsam vor Schwindel auf den Beinen halten. Da war natürlich im ersten Moment eine Menge Frust dabei, aber es war auch kein schlechtes Rennen!
Ich denke ich hab alles gegeben und die Jungs, die mich geschlagen haben waren heute einfach besser. Auch wenn man jeden einzelnen schon mal geschlagen hat, muss es doch an einem solchen Tag perfekt laufen, um als Sieger aus dem Rennen zu gehen. Den Top Tag erwischte Christian Kramer mit einem super Lauf. Er schaffte das, worauf ich spekuliert hatte – auf der zweiten Hälfte der Laufstrecke eine zweite Luft zu bekommen. Nach 5 km waren wir noch zusammen, danach ging es für ihn davon.
Ich hoffe wir schaffen es noch einmal ein solch stark besetztes Rennen in Dresden oder der Region zu erleben, denn das war eine Riesenfreude! Auch wenn ich diesmal nicht als Sieger vom Platz gehen konnte. Jetzt geht es erst mal ein paar Tage in die Berge zum abspannen. Bis dahin Sport frei!
Super cool & interessante Einblicke! Wir haben auch vor mit einem kleinen Team 2018 in Dresden einen Triathlon abzuhalten, wird sicherlich gut. :))
Das klingt doch super!
Dresden hat einiges zu bieten!
Und ich kann sagen, dass ich noch immer das EM Rennen von Kitzbuehel als eines der prägendsten und besten Erlebnisse meiner Karriere sehe 😉
Sport frei!
Schöner Bericht, manchmal zählt auch eine die Erfahrung und die Eindrücke die man sammelt 😉
Danke für die tollen Bilder
Super Rennbericht und starke Leistung. Beim nächsten mal hauste noch einen drauf=).